Heilmagnetismus lernen und anwenden
Der Heilmagnetismus blickt auf eine jahrtausendealte Geschichte zurück und gehört zu den ältesten Heilmethoden der Menschheit. Von den Hochkulturen bis in die Gegenwart hat diese faszinierende Heilkunst Menschen auf der ganzen Welt beeinflusst und inspiriert.
Die Wurzeln des Heilmagnetismus reichen bis in das alte Ägypten zurück, wo er bereits vor über 5000 Jahren praktiziert wurde. In den ägyptischen Tempeln verbanden Priesterärzte religiöse Rituale mit Heilbehandlungen und nutzten dabei die magnetischen Kräfte, die zwischen ihren Händen wirkten. Hieroglyphen und Wandmalereien zeugen von diesen frühen Anwendungen der Handauflegung zur Heilung von Krankheiten.
Von Ägypten aus verbreitete sich diese Heilkunst nach Griechenland, wo zahlreiche Heiltempel entstanden, die dem Gott der Heilkunst, Äskulap, geweiht waren. Speziell ausgebildete Priester führen hier heilmagnetische Behandlungen durch und gaben ihr Wissen an ausgewählte Schüler weiter.
Der berühmte griechische Arzt Hippokrates (460-377 v. Chr.), der als Vater der modernen Medizin gilt, verbrachte mehrere Jahre in Ägypten, um diese Heilkunst zu studieren. Er beschrieb die heilmagnetische Behandlung als „die Kraft, die manche Hand entströmt“ und integrierte dieses Wissen in seine ganzheitliche Heilkunde.
Nicht nur in der westlichen Welt, sondern auch in fernöstlichen Kulturen entwickelten sich ähnliche Konzepte. In China entstand die Lehre vom Chi, der Lebensenergie, die durch Meridiane im Körper fließt. In Indien wurde das Konzept des Prana, der universellen Lebensenergie, entwickelt. Beide Systeme weisen erstaunliche Parallelen zum Heilmagnetismus auf und arbeiten ebenfalls mit der Vorstellung von Energiebahnen und -zentren im Körper.
Im mittelalterlichen Europa wurde das Wissen um den Heilmagnetismus vor allem in Klöstern bewahrt und weitergegeben. Heilkundige Mönche und Nonnen praktizierten die Handauflegung als Teil ihrer spirituellen Praxis und zur Behandlung von Kranken.
Eine Renaissance erlebte der Heilmagnetismus im 18. Jahrhundert durch den deutschen Arzt Dr. Franz Anton Mesmer (1734-1815). Mesmer, der in Wien und Paris praktizierte, entwickelte die Theorie des „animalischen Magnetismus“ oder „tierischen Magnetismus“, wie er damals genannt wurde.
Mesmer ging davon aus, dass ein unsichtbares Fluidum den Kosmos und alle Lebewesen durchdringt. Störungen in diesem Fluidum betrachtete er als Ursache von Krankheiten. Durch seine magnetischen Behandlungen wollte er diese Störungen beheben und den harmonischen Fluss der Lebensenergie wiederherstellen.
Seine Methode erregte großes Aufsehen und zog zahlreiche Patienten an, darunter auch Mitglieder des europäischen Adels. Trotz beeindruckender Heilerfolge wurde Mesmer von der etablierten Medizin seiner Zeit heftig kritisiert und schließlich aus Wien und später auch aus Paris vertrieben. Dennoch hinterlässt er ein bedeutendes Erbe, das bis heute nachwirkt.
Im 19. Jahrhundert erlebte der Heilmagnetismus eine Phase akademischer Anerkennung. An mehreren deutschen Universitäten, darunter Berlin, Bonn, Halle, Gießen und Jena, wurden Lehrstühle für den „tierischen Magnetismus“ eingerichtet. In Berlin gab es sogar eine eigene Klinik für Heilmagnetismus.
Mit dem Aufkommen der naturwissenschaftlich orientierten Medizin im späten 19. Jahrhundert geriet der Heilmagnetismus jedoch zunehmend in Vergessenheit. Die mechanistische Sichtweise des menschlichen Körpers ließ wenig Raum für energetische Heilmethoden, und der Heilmagnetismus wurde als unwissenschaftlich abgetan.
Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte der Heilmagnetismus eine Wiederbelebung. Im Zuge des wachsenden Interesses an ganzheitlichen und alternativen Heilmethoden wurde auch diese alte Heilkunst wiederentdeckt und neu interpretiert.
Der Heilpraktiker Heinz Schiegl entwickelte die Tradition des Heilmagnetismus weiter und schrieb die erkannten Anwendungsmöglichkeiten in seinem „Handbuch des Heilmagnetismus“ nieder. Sein strukturierter Ansatz hat dazu beigetragen, den Heilmagnetismus als seriöse Methode zu etablieren und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Heute wird der Heilmagnetismus von zahlreichen Therapeuten weltweit praktiziert und erfreut sich wachsender Beliebtheit. In einer Zeit, in der viele Menschen nach natürlichen, nebenwirkungsfreien Heilmethoden suchen, bietet er eine wertvolle Alternative oder Ergänzung zur konventionellen Medizin.
Quelle: „Handbuch des Heilmagnetismus“ von Heinz Schiegl
Die berühmtesten Heilkundigen der Geschichte, die Priester im alten Ägypten, die chinesischen Weisen, Hippokrates, Avicenna, Paracelsus… sie alle kannten die Übertragung der Lebenskraft und behandelten ihre Patienten damit, hüteten ihr Wissen jedoch wie ein Geheimnis.
Nur an die besten Schüler wurde die Geheimlehre weitergegeben.
In der Bibel lesen wir von den wundersamen Heilungen,
die Jesus Christus und später auch seine Jünger durch diese geistige Kraft,
die wir Heilmagnetismus – oder Magnetopathie – nennen, vollbracht haben.

Die Lehre Mesmers
Mesmer versteht unter dem Begriff Magnetismus „ein das ganze Weltall durchströmendes Fluidum, durch dessen Bewegungen ein tierischer Körper auf einen anderen Wirke.“ Diese „Bewegungen“ nannten er den „tierischen Magnetismus“.
Nach Mesmer besteht die Gesundheit in einem „Zustand der Harmonie“. Krankheit ist demnach ein Zustand, in dem die Harmonie, also das reibungslose Zusammenspiel aller somatischen und psychischen Funktionen, gestört ist. Da es nur eine Harmonie gibt, also gibt es auch nur eine Gesundheit. (Diese Ansicht war jedoch durchaus keine neue Erkenntnis, denn schon Paracelsus vertrat diesen Standpunkt immer wieder in seinen Werken.)
Auch in der heutigen Zeit weicht die Definition des Wortes Gesundheit nicht viel von der Mesmerschen Lehre ab: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierte den Begriff Gesundheit als einen Zustand des „völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens“. Das für jeden Menschen erreichbare Höchstmaß an Gesundheit gilt als eines der obersten menschlichen Grundrechte. Dieses Höchstmaß ist jedoch für den einzelnen nicht so ohne weiteres auf eine einfache Formel zu bringen, da jeder Mensch ein Individuum, ein „Einzelmensch“ ist.
Die Gesundheit resultiert somit als Summe aus metaphysischen Bezügen, seelisch-geistiger Einstellung und somatischer Funktionstüchtigkeit.
In seiner Schrift „Bericht über die Entdeckung des tierischen Magnetismus“ hat Mesmer siebenundzwanzig Lehrsätze aufgestellt, die im übertragenen Sinn bis zum heutigen Tag noch Gültigkeit haben, vor allem seine Abhandlungen über Polarität und Fluidum.

von Heinz Schiegl - erhältlich bei digistore24.com